Presseerklärung der BAMBULE vom 27.November 2009

Am 04.11.09 ist es genau 7 Jahre
her,das der Bauwagenplatz Bambule unter der "Schill/von Beust
Regierung" und dem Bezirksamtsleiter Herrn Schreiber und dessen
Abteilung geräumt wurde.

Dies führte zu den größten
Massenprotesten und Demonstrationen seit den Kämpfen um die
Hafenstraße. Nicht nur gegen die Räumung der Wagenplätze sondern
gegen die reaktionär-populistische Regierung mit ihren massiven
Kürzungen und Streichungen von Projekten und Sozialeinrichtungen.
Den repressiven Umgang mit "sozial schlechter Gestellte oder
Randgruppen" und zunehmendem willkürlichem Polizeiterror.

Nach
monatelangen zähen Verhandlungen, mit Staatsrat Wellinghausen, um
einen dauerhaft geeigneten Ersatzplatz für Bambule wurden sämtliche
von
uns vorgeschlagene Ersatzflächen, unter teils fadenscheinigen
Begründungen abgelehnt.
Dem ultimativ letzten Angebot seitens des
Senats im März 2003, der Kohlentwiete in Altona, hatten wir
zugestimmt!!
Die Kohlentwiete steht immer noch leer.

Die
politische Konstellation ist heute eine andere.
Bambule forderte
und fordert noch immer einen vertraglich abgesicherten angemessenen
Ersatzplatz!!
7 Jahre Bordsteinkante sind genug!
Auch auf eine
Novellierung des Bauwagengesetzes von 1999 im Sinne einer dauerhaften
Sicherung bestehender und zukünftiger Wagenplätze warten wir immer
noch.
Wir fordern die Verantwortlichen der Stadt auf, sich mit uns
an den Verhandlungstisch zu setzen.

Bambule wurde im Zuge der
Umstrukturierung und Aufwertung des Viertels (Messeerweiterung etc.)
geräumt. Die niemals wirklich genutzten Kleinparzellen auf dem
ehemaligen Gelände in der Vorwerkstrasse sollen nun einer
Neubebauung der Steg weichen.

Wir sehen die Räumung damals,
genauso wie die Räumungen anderer Wagenplätze davor und danach, als
Teil eines großen Prozesses.
– GENTRIFIZIERUNG a la Marke
Hamburg –
"Saubere wachsende Stadt",welche ohne
Rücksicht auf ihre Bewohner/innen einzig und allein das Recht des
Geldes und der Rendite vertritt.

Die Regierung ist
aufgefordert, aufzuhören sämtliche Initiativen und Projekte mit
kleinen Häppchen und winzigsten Kompromissen abspeisen zu
wollen.
Dauerhafte Verträge- nicht nur kurzfristige
Übergangslösungen, bezahlbarer Wohnraum statt
Eigentumswohnungen.

Wir wollen am 28.11.09 nicht nur als
Wagenbewohner/innen demonstrieren, sondern zusammen mit allen die den
herrschenden Verhältnissen etwas entgegenzusetzen haben.
Deshalb
werden wir Plätze aufsuchen die ebenfalls von Gentrifizierung
betroffen sind.

Vorwerkstift, Audimax, Centro Sociale, Rote
Flora, Moorburg-Trassen-Ini, Frappant,
Kein-Ikea, No-BNQ, Ex-Skam,
FC-St.Pauli, Gängeviertel,

Gentrifizierung stoppen,
Investoren und Politikern den Wind aus den Segeln nehmen und das
Ruder herumreissen!!!!

Wir solidarisieren uns mit allen
Initiativen und Projekten, die sich gegen
den Ausverkauf ihres
Viertels und für bezahlbare und selbst gestaltete Wohn–, Kultur-
und Sozialräume einsetzen.

Mitte braucht
Wagenplätze!
Verhandlungen jetzt!
Für mehr Bambule!
Die
Stadt gehört uns allen!

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